Von und zu Liechtenstein:

Der Name Liechtenstein wurde erstmals um 1136 erwähnt. Hugo von Liechtenstein nannte sich wahrscheinlich nach der Burg Liechtenstein südlich von Wien. Die ununterbrochene Ahnenreihe begann mit Heinrich von Liechtenstein (ca.1220-1265/66).

Heinrich von Liechtenstein erhielt die Herrschaft Nikolsburg in Südmähren von König Ottokar von Böhmen als freies Eigentum. Diese Schenkung war für die Liechtensteiner von grosser Bedeutung. Die Familie erhielt dadurch - neben ihren Anwesen in Österreich - namhaften Besitz im Gebiet der böhmischen Länder.

Im 13. Jahrhundert teilte sich die Familie in die Liechtensteinische, die Rohrauer- und die Petroneller-Linie. Die beiden letztgenannten Linien starben aber schon in der nächsten Generation aus (Brüder von Heinrich von Liechtenstein - im Stammbaum nicht dargestellt). Viel wertvoller Familienbesitz ging dadurch verloren.

Eine weitere Teilung gab es Anfang des 16. Jahrhunderts, als sich mit dem Familienvertrag von 1504 eine Steyregger-, eine Feldsberger- und eine Nikolsburger- Linie bildete. Nur die Feldsberger-Linie (Stammvater: Georg von Liechtensten (ca.1430-1484) überlebte (die Stammväter der Steyregger- und Nikolsburger- Linie waren Brüder von Georg von Liechtenstein und sind im Stammbaum nicht dargestellt). Diesmal sorgten aber wohldurchdachte Familiengesetze dafür, dass der Besitz aussterbender Linien an die überlebende Linie überging.

Grossenkel von Georg von Liechtensten (ca.1430-1484) war Hartmann von Liechtenstein (1544-1588). Um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert waren es die drei Söhne von Hartmann, nämlich Karl (1569-1627), Maximilian (1578-1643) und Gundakar (1580-1658), die eine neue Periode der Familiengeschichte einleiteten. Karl erhält 1606 den grossen Pfalzgrafenbrief und 1608 die erbliche Fürstenwürde, seine Brüder Maximilian und Gundaker werden 1623 in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben. Den emsigen Bemühungen des Fürsten Karl gelingt es, den Besitz der Familie zu verfünffachen.

Seit der Erlangung der Reichsfürstenwürde war es das Bestreben des Hauses Liechtenstein ein reichsunmittelbares Territorium zu erwerben, doch dauerte es fast hundert Jahre bis Karl‘s Enkel, Fürst JohannAdam (1657-1712) 1699 bzw. 1712 die Herrschaft Schellenberg bzw. die Grafschaft Vaduz erwarb, welche mit Diplom vom 23. Januar 1719 vereinigt und zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben wurden.

Nach dem Aussterben der Linie des Fürsten Karl (1569-1627) mit dessen Enkel Fürst  JohannAdam (1657-1712), gelangte die Regierung an die Deszendenz von Karl’s Bruder, Fürst Gundaker (1580-1658). Gundaker’s Grossenkel, JosefWenzel (1696-1772) wurde somit 1712 zum 1. Landesfürsten erkoren, wobei zu bedenken ist, dass das Fürstentum damals ja noch gar nicht existierte, eigentlich regierte er also nur die ererbten reichsunmittelbaren Herrschaften Vaduz und Schellenberg.

JosefWenzel tauschte 1718 Schellenberg und Vaduz samt Fürstentitel mit seinem Onkel AntonFlorian (1656-1721) gegen die Herrschaft Rumburg in Böhmen. Somit wurde AntonFlorian 2. Landesfürst und unter ihm wurde Schellenberg und Vaduz 1719 zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben. AntonFlorian’s Sohn, JosefJohann (1690-1732) wurde 3. Landesfürst. Es dauerte übrigens bis 1723, bis Fürst JosefJohann (1690-1732), nicht nur für sich und seine direkten Nachkommen, sondern für alle männlichen Verwandten des Hauses Liechtenstein endgültige Aufnahme in den Reichsfürstenrat fand. Damit war das Haus Liechtenstein endgültig in die Spitzengruppe der Reichsaristokratie aufgestiegen.

JosefJohann' Sohn, JohannNepomuk (1724-1748) wurde 4. Landesfürst. JohannNepomuk war beim Tode seines Vaters erst 8 Jahre alt und die vormundschaftliche Regierung führte daher wiederum sein Verwandter JosefWenzel (1696-1772), welcher nach dem Tode JohannNepomuk’s erneut Landesfürst wurde.

Da auch JosefWenzel keine Söhne überlebten, erbte Fürstentum und –titel sein Neffe, FranzJosef von und zu Liechtenstein (1726-1781), welcher somit der 5. Landesfürst wurde. Darauf folgte dessen Sohn, AloisJosef (1759-1805) als 6. Landesfürst. AloisJosef starb kinderlos und es folgte dessen Bruder, JohannJosef (1760-1836) als 7. Landesfürst. Ich denke, dass sich die Familienmitglieder seit FranzJosef fortan von und zu Liechtenstein schreiben.

Als Napoleon das Fürstentum in die Reihe der Rheinbundstaaten aufnimmt, dankt JohannJosef 1806 vorübergehend ab, zugunsten seines unmündigen Sohnes KarlJohann (1803-1871), welcher somit nominell 8. Landesfürst war. JohannJosef übernimmt erst nach dem Sturz Napoleons 1814 wieder die Regierung. Auf JohannJosef folgt dessen Sohn AloisJosef (1796-1858) als 9. Landesfürst und darauf wiederum dessen Sohn Johannes (1840-1927) als 10. Landesfürst.

Johannes war unverheiratet und nach seinem Tod folgte sein Bruder Franz dePaula (1853-1938) als 11. Landesfürst. Da auch Franz dePaula kinderlos blieb, erbte Fürstentum und –titel sein Grossneffe, FranzJosef von und zu Liechtenstein (1906-1989), welcher somit der 12. Landesfürst wurde. Sein ältester Sohn, JohannesAdam (1948) ist seit 1989 regierender 13. Landesfürst.

Nachdem der Vater von Landesfürst FranzJosef, AloisGonzaga von und zu Liechtenstein (1869-1955) 1903 in Vaduz eingebürgert wurde, nahm FranzJosef als erster Landesfürst Wohnsitz auf Schloss Vaduz.

Alle heute lebenden Familienmitglieder des Fürstenhauses von und zu Liechtenstein stammen vom 10. Landesfürst JohannJosef (1760-1836) ab. Als Urvater aller von und zu Liechtenstein gilt jedoch Heinrich von Liechtenstein (ca.1220-1265/66), welcher mit Mechtildis Orphani verehelicht war.

Es gibt also ab ca. 1245 lediglich eine von und zu Liechtenstein-Linie, die in die Gegenwart reicht. Etliche Seitenlinien sind früh ausgestorben und die heute existierenden von und zu Liechtenstein sind relativ zahlreich.

 

Alle lebenden von und zu Liechtenstein sind also zu finden im:

„Stammbaum aller von und zu Liechtenstein, ab Heinrich von Liechtenstein und Mechtildis Orphani“

Ausgedruckt in einer gut lesbaren Papierform hat dieser Stammbaum ein Format:

 B x H von ca. 750 x 100 cm       (Zoom 150 %)

Der Stammbaum beinhaltet bislang rund 420 Personen

 

Anmerkung:

Vom vorliegenden Geschlecht standen mir flächendeckende Daten aus der Vergangenheit leider nur bis ca. 2002 und z.T. gar nur bis ca. 1970 zur Verfügung. Für weiterführende Daten bis in die Gegenwart bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen. Soweit Sie mir solche Daten zukommen lassen, führe ich diese gerne nach.

Verwenden Sie dazu bitte die entsprechenden Formulare unter: Kontakt/Anmeldung/Bestellung

 

Namensdeutung gemäss Liechtensteiner Namensbuch:

Um 1136 wird mit Hugo von Liechtenstein erstmals ein Träger dieses Namens erwähnt. Er nannte sich nach der Burg Liechtenstein südlich von Wien.

 

Typ:   Wohnstättennamen